Fahrbericht Bimota Mantra
Höhepunkt

Die Evolution erreicht endlich auch Rimini. Die Mantra ist die erste Bimota, auf der ein Mensch aufrecht sitzen kann.

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Das Mantra ist eine mystische Beschwörungsformel aus dem indischen Tantrismus, der wiederum eine lustbetonte Sonderform des Hinduismus darstellt.

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Echte Lust am Motorrad hatte man Bimota bisher eigentlich nicht zugetraut - angesicht der Übermonster YB6 oder SB 6, die mit schierer Motorgewalt jede Sinnlichkeit zu erschlagen pflegten. Doch eine mystische Formel zur Beschwörung der Kundschaft - verbunden mit einer radikalen Änderung der bisherigen Modellpolitik - schien Bimota im Zeichen eines geänderten Zeitgeistes und knapperer Kassen wohl angebracht.

So fand die Bimota Mantra schließlich den Weg aus den Messehallen dieser Welt, wo sie als Designstudie im letzten Jahr die Reaktionen der Kundschaft getestet hatte, in die Montagehalle von Rimini. Sie will zeigen, dass eine Bimota mehr kann als mit 280 Sachen stumpf geradeaus zu fahren - nämlich Spaß machen.

Der Motor der Mantra ist, wie gewohnt, ein Fremdfabrikat, hier aus der Ducati 900 Monster. Dieses knapp 80 PS starke Zweizylinder-Herz umgaben die Riminesen mit einem Gitterrrahmen aus ovalen Aluminiumrohren, die zu Dreiecksverbünden verschweißt wurden.

Großen Wert legte Bimota auf einen möglichst kruzen Radstand: Mit 1375 mm ist er volle 55 mm kürze als an Ducatis Monster.

Das vollgetankt nur etwa 190 Kilogramm schwere Lustobjekt gerät durch die Form der karbonhaltigen Verkleidungsteile und der 2-in-4-Auspuffanlage in eine Ecke, in der man vielleicht den Terminator oder Mad Max vermuten würde. Tatsächlich aber bieten Rasten, Sitz und Lenker der Mantra erstmals auf einer Bimota ein Funbike-artiges Fahrgefühl. Schnelle Schräglagenwechsel sind die Welt des Mantra-Fahrers, und schlechter Asphalt und winklige Landstraßen werdem im Supermoto-Stil niedergeritten.

Die Bimota Matra stellt für den Hersteller also einen evolutionären Fortschritt dar. Dem "form follows function" der extremem Sport-Bimota setzt die erstmals das Lustprinzip "fun follows function" entgegen. Und wenn das keinen Spaß macht ...

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Erscheinungsdatum 26.04.2024